Freitag, 22. Juli 2016

Sonnengold


  

Siehst du sie,
dort hinten im Feld
zwischen den reifenden Ähren?

Sonnengold zu Sonnengold sich gesellt....
durch Lokis Schabernack
krönt sie nun Licht und Leuchten.


Ach Sif du Schöne,
du tanzt wie das Korn im Wind.
Weh wird mir, wenn deine Früchte fallen.

Sonntag, 5. Juni 2016

Am Waldesrand im Regen



Ich träume von einem kleinen Zelt am Waldesrand.
Innen ist es mit weichen Schafsfellen und Wolldecken ausgelegt. Sanft klopfen die Regentropfen an das Zeltdach. Einen Stapel Bücher habe ich dabei und schmöckere mich durch eines meiner Liebsten. Wenn ich aufblicke, dann geht mein Blick über eine wilde Blumenwiese. Im Regen leuchten die Blüten wie tausende kleiner Edelsteine. Viele von ihnen sind seit Jahrzehnten schon nicht mehr auf Blumenwiesen zu finden.
Vor meinem kleinen Zelt dampft ein kleines Lagerfeuer vor sich hin und wärmt eine Emailkanne mit Tee.
Aus dem Wald hinter mir erschallt der Gesang der wilden Vögel. Eine Symphonie aus tausend Stimmen, die Mozart nie hätte vollbringen können. In der Ferne ruft ein Habicht in den Regen hinaus. Ganz nah ist der leise Grunzen einer Wildschweinrotte zu hören, die vorüberzieht.
Es ist als würde die Zeit still stehen, nur ich, der Regen, der Wald und die Wiese...

Dienstag, 24. Mai 2016

Rabenmädchen

Ich war auf dem Weg nach Irgendwo um einigen Besorgungen nachzugehen. Auf der Straße herrscht geschäftiges Treiben. Die Sonne schien und ein warmer Südwind zog die wunderbarsten Düfte hinter sich her. Schon von weitem hörte ich den Radau zweier Krähen, als plötzlich ein kleines Mädchen aus dem Unterholz kletterte. Die wilden Locken zerzaust und mit Blättern und kleinen Zweigen geschmückt, blickte sie mich mit tieftraurigen Augen an. " Sie ärgern sich über mich", sprach sie mich an und deutet auf die zwei schwarzen Vögeln. Ich fragte sie ob alles in Ordnung sei und ob ich ihr helfen könnte. Sie wirklich so unglücklich auf mich. "ich wollte nach meinem Vogel sehen, aber er ist tot . Und nun hacken sie zu dritt auf ihn ein." Ich glaubte, daß ihr vielleicht ein Wellensittich entflogen sei und bot ihr an nachzusehen und die toten Vogel eventuell zu bergen. Doch sie griff nach meinem Arm und hilt mich davon ab. "Nein, tun sie das nicht, es ist besser so." Irritiert sah ich sie an und sie begann zu erzählen, daß sie einst zwei Vögel hatte, zwei Raben waren es. Der eine war gut und freundlich und der andere von böser Natur. Sie konnte ihn nicht bei sich halten und ließ ihn fliegen. Doch dann flog auch der gute Vogel davon und folgte dem anderen. Nun sei einer der beiden tot und es wäre doch besser wenn der noch Lebende in Freiheit bliebe. Auf einmal lächelte sie wieder, sie rief noch :" macht´s gut meine Raben" und war auch schon verschwunden.
erst da merke ich, daß ich wie in einer Zeitblase gefangen schien. Niemand schien von dem Mädchen und den schimpfenden Krähen  Notiz genommen zu haben. Mir lief es heiß und kalt den Rücken herunter und ich wußte auf einmal ganz instinktive was gerade geschehen war.

Dienstag, 26. April 2016

Willenserforschung



"Tu was Du willst" lautet der Leitsatz der Thelema. Ganz so als würde nichts im Leben leichter sein als das. "Tu was Du willst" ist keine Quest die Hedonisten und Partypeople bestehen werden, auch wenn Hedonismus durchaus durch diesen Satz begünstigt werden kann. Nun bin ich natürlich keine Thelemitin und mit Sicherheit meilenweit davon entfernt, das Werk des großen Tieres in Gänze zu verstehen. Doch jeder der sich mit Bewußtseinserweiterung, Magie, Okkultismus oder wie immer man es nennen möchte befaßt, kommt nicht drum herum, sich mit dem eigenen, und vor allem freien Willen zu befassen.
"Was will ich wirklich" heißt die Schlüsselfrage, die, wenn wir allen oberflächlichen Quatsch bei Seite gewischt haben, zu unseren Herzenswünschen führt. Dort, tief vergraben, finden wir das was wir brauchen um ein reiches Leben zu führen.

Manchmal stoßen wir uns an dem Wort "Wille" weil uns schon früh beigebracht wird, daß wir nicht zu wollen haben. Als wäre der Wille ein ungehöriges kleines Ding. Ich erinnere mich daran, wenn ich als Kind einen Satz mit "ich will" begann, oft zurecht gewiesen wurde, daß ich nicht zu wollen habe und wenn überhaupt meinen Wunsch mit einem demütigen "ich möchte" zu äußern hätte.  Das macht "Tu was Du willst" zu etwas blasphemischen und unerhörten. Aber er hilft uns auch, unsere alten Konditionierung zuerkenne und aufzubrechen.

Donnerstag, 7. April 2016

Abendleuchten




Manchmal ist da etwas in der Abendluft. So eine süße Schwere, die sich über alle Sinne legt und sich in die verborgensten Kammern des großen Labyrinth hineinwindet. Dorthin wo die schönsten Erinnerungen aufbewahrt werden für den Winter der Welt.
Keine Entscheidung wurde je bereut und doch leuchtet uns der Abend bei diesem einem Gedanken.

Erinnerungen sind schon ein seltsames Ding ...

Donnerstag, 24. März 2016

Kein Licht und keine Liebe



Während die meisten wohl gestern ein "flauschiges" Ostara-Vollmond-Ritual gefeiert haben (verzeiht mir bitte, wenn ich das so schnodderig sage) , war mir eher danach einen Wolfszauber in die Matrix zu pflanzen. Licht und Liebe kann ich zur Zeit nur in homöopathischen Dosen ertragen. Manchmal muß Frau tun, was sie tun muß. Es war mir, als ginge ein Seufzen der Erleichterung durch die Reihen der dunkeln Götter.

Ist euch schon einmal aufgefallen, wie viele Wotan, Kali oder Morrigu verehren und ihre dunkle, wilde Seite fast ausblenden? Als wären sie nicht kriegerisch und wild und dunkel. Wir betrachten Blutopfer nicht mehr als zeitgemäß, daß ist ok. Aber dennoch hat das kriegerische seinen Wert. Wie wollen wir ein Ganzes erfassen, wenn wir einen Teil dessen ausblenden? Alles soll in watterosa Liebe gehüllt sein, doch manchmal macht es eine Situation nicht besser. Manchmal muß ein Zauber dunkel und wild sein. Manchmal hilft kein Licht und keine Liebe.

Samstag, 19. März 2016

Kalt ... Heiß ... Lau



Es ist besser kalt zu sein, als lau.
Noch besser ist es innerlich lichterloh zu brennen. Lau zu sein ist gar nichts. Weder Fisch noch Fleisch. Lau sein ist ein ewiger Kompromiss, der am Ende für gar nichts steht.
Lau sind in unserer Zeit zu viele Menschen. Wer lau ist, ist innerlich meist leer, ohne Wurzelgeflecht und läßt sich leicht konditionieren und mit Ideologien füllen und in letzter Konsequenz auch lenken.

Entzünde das Feuer in Deinem Kopf!