Sonntag, 5. Juni 2016

Am Waldesrand im Regen



Ich träume von einem kleinen Zelt am Waldesrand.
Innen ist es mit weichen Schafsfellen und Wolldecken ausgelegt. Sanft klopfen die Regentropfen an das Zeltdach. Einen Stapel Bücher habe ich dabei und schmöckere mich durch eines meiner Liebsten. Wenn ich aufblicke, dann geht mein Blick über eine wilde Blumenwiese. Im Regen leuchten die Blüten wie tausende kleiner Edelsteine. Viele von ihnen sind seit Jahrzehnten schon nicht mehr auf Blumenwiesen zu finden.
Vor meinem kleinen Zelt dampft ein kleines Lagerfeuer vor sich hin und wärmt eine Emailkanne mit Tee.
Aus dem Wald hinter mir erschallt der Gesang der wilden Vögel. Eine Symphonie aus tausend Stimmen, die Mozart nie hätte vollbringen können. In der Ferne ruft ein Habicht in den Regen hinaus. Ganz nah ist der leise Grunzen einer Wildschweinrotte zu hören, die vorüberzieht.
Es ist als würde die Zeit still stehen, nur ich, der Regen, der Wald und die Wiese...

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